da is es am besten mal das lexikon zu fragen.... das sagt ca folgendes:
Veränderungen am Auslass

Bei der Bearbeitung am Auslass geht es hauptsächlich darum, dass die Abgase möglichst schnell, möglichst viel, ohne schweren Kompressionsverlust und ohne Frischgas abgesaugt werden. Dabei ist ganz klar, dass in Richtung OT (oberer Totpunkt), also Richtung Zündkerze hin gearbeitet werden muss. Nun ist das leider nicht ganz so einfach wie bei dem Einlass (Link). Denn über den Auslass verläuft beim Hoch- und Runterfahren des Kolbens jedes Mal ein oder je nach Kolben auch 2 Kolbenringe. Diese würden bei einem schlecht bearbeitetem Zylinder schnell mal einfedern oder einfach klemmen, weil z.B. schlecht entgratet wurde. Wichtig ist, wenn ihr den Auslass bearbeitet, dass der Auslass nicht zu breit wird. Die Position wird wie bei dem Einlass und den Überströmer in einer Steuerzeit (°) angeben.

Wenn der Auslass Richtung OT bearbeitet wird, ergibt das folgende Vor/Nachteile

Vorteile:
- Es können mehr und vor allem schneller die Abgase abgesaugt werden
- Mehr Leistung im oberen Drehzahlbereich

Nachteile:
- Kompressionsverlust
- evtl. zu hoher Spritverbrauch wenn der Vorauslass nicht beachtet wird (siehe unten)

Trotzdem, der Kompressionsverlust macht recht wenig aus. Wenn z.B. der Zylinder bis max. 185° bearbeitet wird, kann die verlorene Kompression wieder am Zylinderkopf durch Abdrehen(Link) zurück gewonnen werden.

Mehr zum Thema Auslasszeit findet ihr hier

Vorauslass:
Bevor Ihr den Auslass ohne drüber nachzudenken auf über 180° feilt, solltet ihr vorher eure Überströmer messen, denn wenn die nicht hoch genug liegen, zieht euch der Auslass die ganzen Frischgase ab. Das nennt sich Vorauslass und wird wie folgt berechnet:

Beispiel:

Überströmwinkel beträgt 110°
Der Vorauslass sollte nicht größer als 30° werden, wenn du einen Resonanzauspuff fährst der gute Saugkraft hat wäre am besten ca. 27°

Rechnung mit 30° Vorauslass und 110° überströmen:

2x30°=60°+110°=170°
Gegenrechnung:

170°-110°=60°:2=30°


Der Auslass dürfte Also nicht länger als 170° bei dieser Überströmzeit betragen.
Mehr zum Vorauslass findet ihr hier (link zu Arbeiten mit der Gradscheibe)
Die Form vom Auslass sollte am Besten nicht Reckeckig sein, sondern eher die Form eines Halbmondes haben, die Rundung sollte dabei Richtung OT bearbeitet sein.

Bei der Breite gilt die Formel 60% des Kolbendurchmessers. Bei Kreidler wäre das:

(40mm/100)x60=24mm
Mit dieser Formel kann man eigentlich sicher sein, dass der Kolbenring nicht einfedert, wenn der Auslass sauber bearbeitet wurde.

Wer vor hat aus seinem Zylinder einen High-End zu machen, braucht dann schon einen breiteren Auslass, aber selbst dabei rate ich nicht mehr als 70% des Kolbendurchmessers zu nehmen wenn sich kein Steg im Auslass befindet. Wenn ihr das vorhabt, muss besonders auf Sauberkeit und Form geachtet werden.

Hier ein paar Bilder wo ein Zündapp CS 25 Zylinder auf das etwa größte Breitenmaß gearbeitet wurde was eigentlich ohne Steg maximal (28mm) geht. Der Auslass hat nach der Bearbeitung einen Winkel von 185°
Dieser Text stammt von DJBassröhre

wenn du nur in die breite feilst dann nich unbedingt, aber wenn du nach oben/unten feilst musst du das wieder anpassen :newbie