drehschieber

      Ich habe gerade einen Text aus meinem Tuningbuch gelesen und möchte euch hiermit mal einen besseren Einblick in die funktion des drehschiebers geben, vielleicht haben einige von euch davon ja noch garnichts gehört? wenn ihr fragen habt, denke ich mal ist das hier der richtige ort zum diskutieren....

      Der Drehschieber

      Ein Dreschieber ist wohl die einfachste systematik, um hohe Leistungsausbeute zu erreichen, weil diese Einrichtung asymmetrische Steuerzeiten erlaubt, mit denen die Frischgasströmmung und vor allem der Füllungsgrad verbessert werden. Daß der Füllungsgrad unmittelbar die Leistung bestimmt, liegt auf der Han, denn er bestimmt ja auch die effektive Verdichtung im Brennraum.

      Durch ausgeklügelte Kinematiken des Dreschiebers im Verein mit dem Kolben ist jedoch nicht nur die Spitzenleistung zu steigern, sondern das gesamte Leistungsspektrum. Großer Vorzug des Drehschiebers ist, daß der Einlassquerschnitt während der gesamten Steuerzeit fast föllig geöffnet ist; anders als etwa beim Steuern mit dem Kolbenhemd (schlitzsteuerung, z.B. bei cs25, flory, prima usw...)

      Pics folgen...

      Drehschieber haben freilich auch ihre Nachteile. Einer ist, daß man konstruktionsbedingt nicht mehr als zwei Zylinder in/auf einer Achse anordnen kann. Bei mehr Zylindern muß man den Umweg über V-Anordnung oder etwa die ''Four-Square'' wähle; -mit zwei Kurbelwellen. Kompliziert wird es auch, wenn je ein Drehschieber zu beiden Seiten einer Kurbelwange plaziert wird. Dieser teure Weg ist jedoch nur bei sehr kleinen einzylinder von nutzen (mofas / mopeds). Daß alle Drehschiebermotoren den Einlaß auf der Mittelachse und oberhalb der Kurbelachse haben, ist es leicht einzusehen. Resultat ist ein sehr kurzer Einlaßtrakt, und er kann verschieden geneigt werden. Etwa so, daß das Frischgas zwecks Innenkühlung auf die Kolbenunterseite trifft.

      Die eigentliche Dreschieberscheibe ist in der Regel elastisch und sie läuft in einer engen Kammer, die nach außen hermetisch abgeschlossen ist. Bis auf die Einlaßöffnung natürlich (vergaseranschluss). Normale Praxis ist, den Drehschieber schwimmend auf einem Wellenstummel anzuordnen, so daß er je nach Vakuum oder Überdruck im Kurbelgehäuse anliegt. In einigen Motoren geht man jedoch einen anderen Weg. Dort ist der Drehschieber fest auf der Kurbelwelle angebracht und rotiert in einem engen Gehäuse.

      Die Drehschiebersteuerung verleitet regelrecht zum Tuning mittels veränderter Steuerzeiten, zumal es kaum Arbeit und mühe macht. Mißlingt was, dann genügt es, entweder die alten Schlitze wieder an ihrem ausgangsplatz zu setzen oder eine neue Scheibe zu erwerben.
      In aller Regel wird probiert die Steuerzeit zu verlängern, um mehr leistung zu erziehlen, aber man muß dabei darauf achten, daß die gegebenen Grenzen und Festigkeiten der übrigen Bauteile nicht überschritten werden.
      Gruß Dirk



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      So da mit der KW auswuchten raff ich jetzt...bin aber noch sehr wissensberig...

      Hat das was mit dem Drehschieber zu tun das der Kolben 3 Ringe braucht ?

      Ist des jetzt Zufall oder bewusst so gezeichnet das der kleine Splint bei den beiden unteren Kolbenringen in die selbe Richtung zeigt und der obere in eine Andere ?

      Da der Kolben durch Frischgase gekühlt wird, gibts da keine Temperaturprobleme, weil das Gemisch nicht mehr so gut an den Kolben geführt wird ?

      Wodurch wird die Welle auf der die Drehschieberwange sitzt angetrieben ?
      das mit den kolbenringen ist alles zufall, für nen hochdrehenden motor was ein drehschieber im normalfall tut verwendet amn ein ring, bzw. L-Ring

      das mit dem Kolbenkühlen ist mehr hmm wie sagt man so schön? spielerei... man kann den gasstrahl natülich so ausrichten das er da hintriftt, aber sobald das gemisch schon in dem warmen krubelgehäuse ist kann man da nicht mehr lange von kühlung sprechen. man könnte das ganze so natürlich strömungsgünstiger für die stützkanäle gestalten.

      die drehscheibe wird so angetrieben wie im normalfall das polrad, über den konus und die passfeder ist für die richtige position gemacht. schau mal in diesem ''zahnrad'' was auf den kw konus geschoben wird, da ist eine extra nut für die passfeder eingearbeitet.
      Gruß Dirk



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      tja dann muss man sich schon etwas einfallen lassen, mancha verlängern sich die kw an der primärseite, andere fahren mit batterie zündung usw.. gibt halt verschiedene methoden...

      bilder hab ich welche , schau im anhang
      Gruß Dirk



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      Original von En4cer
      Moin,
      find das Thema Drehschiebermotoren sehr intressant und deswegen hab ich auch gleich mal zwei Fragen an euch:
      1.) Von welchem Motor stammen die Pics von DJB?
      2.) Die schwimmende Anordnung der Drehschieberscheibe ist das ne Art Mischung aus Membran und Drehschiebereinlass? Wie funktioniert die genau?

      Mfg
      En4cer


      1) Soweit ich das erkennen kann, Kreidler Flory....

      2) Nö, das ist halt ein Drehschiebereinlass.. wenn das "Loch" durch die Ausspaarung in dem Drehschieber freigegeben wird, jo kann's halt losgehen für die Gassäule... nix mit Membranen..
      Mit dieser "schwimmenden" Anordnung ist wohl nur die "Lagerung" gemeint..
      jap hatte das buch aber schon etwas früher ;) hast du auch den zusatzband? den find ich auch recht interessant.

      die pics stammen von einem kreidler flory..

      durch diese schmiertaschen wird die Drehscheibe geschmiert, vom gemisch halt.

      Ich werd demnächst mal soetwas auf auto cad für zündapp zeichnen, würd mich mal interessieren ob das da auch so ohne weiteres geht
      Gruß Dirk



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      Also die KW Zeichnung da oben ist die Kurbelwelle von meiner Kawasaki.

      Also die schwimmende Anordnung ist, das der Schieber sich auf der Achse Axial bewegen kann. So kann er besser abdichten. Aber hoch drehen müssen die nicht. Meine haben bei 6500 U/min volle Leistung, aber dafür ein megabreites Drehzahlband. Zündung sitzt auf der anderen Seite vom Schieber.

      Ich hab auch Band 2 zu Weihnachten bekommen. Da war Heiligabend geretttet!!

      Also wenn jemand Interesse an der Technik hat, könnt ihr mich auch mal ansprechen, da ich alle Unterlagen zu den Drehschiebern von kawasaki hab und 3 Motoren.
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      Ja, hat die original. Hab jetzt keine Bilder vom zerlegten Motor, aber ich hab ein Bild, da sieht man wo der Vergaser drauf kommt. Könnte aber mal ein paar Bilder vom WHB einscannen. Guck mal im Tuning Buch 2, da ist ein Schnittbild von nem kawasaki Drehschieber, das ist genau mein Motor.

      Kawasaki hat damals sehr häufig Drehschieber eingebaut, auch mit mehr Hubraum. (350-750 ccm, die gingen dann ab wie die Hölle und waren nur schwer zu fahren...)

      Edit: Mir fällt noch ein, die hat keine 3 Kolbenringe sondern oben einen Keystone Ring und unten einen Rechteckring mit Federring als Unterlage, damit er nicht so schnell festgeht+mehr Kompression.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kawasaki“ ()

      mh schwe zu erkennen, da wo der flansch ist, da kommt der luftfilterkasten dran oder? und auf dem pic is der drehschieber gerade ausgebaut oder wie?
      Gruß Dirk



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      mhh ist jetzt für mich schwer nachzuvollziehen... also da unten wo der deckel offen ist gehört normal die zündung rein oder was?

      und der ''einlass'' vom drehschieber ist nicht in axialer richtung sonder ist oben?

      hast du vielleich noch mehr bilder? also eins von der anderen seite oda so?
      Gruß Dirk



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      So, hab den Motor jetzt mal beschriftet, der Ansaugweg ist sogar sehr kurz.
      Guck doch mal im Tuning Buch Teil 2 auf Seite 119, dort ist genau mein Motor abgebildet.
      Hier sind mal die daten:

      Hubraum 125ccm
      Leistung 13PS,
      Drehzahl 6500 U/min
      Vergaser 24mm MIC
      Drehmoment 14,7 Nm
      Einlass 160 oder 170° je nach Drehschieber Scheibe
      Auslass 166°
      ÜS 112°
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