Mofarennen sind auf dem absteigendem Ast
Immer öfter höre ich von rückgängigen Teilnehmerzahlen, und ich merke auch selbst, dass bei vielen Mofarennen nichts mehr los ist. Einige geile Rennen gibt es ja auch schon gar nicht mehr. Ich frag mich ständig warum das so ist. Als ich vor 12 Jahren mit Mofarennen angefangen habe gab es viel mehr Teams, die allerdings meistens nur an einem Rennen im Jahr teilgenommen haben. Man nahm einfach irgendein Mofa, das noch rumstand, bestellte für 200 Euro bei Götz ein paar Teile und schon konnte es losgehen. Auch ich hab damals so angefangen. Und genauso wenig wie ich wusste eigentlich keiner der Teilnehmer, wie man ein Zweirad im Gelände richtig bewegt. Für das investierte Geld hatte jeder seinen Spaß und jeder wollte im nächsten Jahr etwas besser sein. Doch dann kam der Ehrgeiz. Es wurde immer mehr Geld ins Mofa gesteckt und auch die ersten Leute mit Motorsporterfahrung kamen zu den Rennen. Spaß hat die ganze Sache trotzdem noch gemacht und auch mein Ehrgeiz wurde immer mehr. Aber plötzlich gab es auch viele Teams, denen das Mofarennen nicht mehr so viel Spaß gemacht hat. Warum? Sie haben viel Geld investiert; dann ist ihnen beim Rennen alles um die Ohren geflogen; und alle waren traurig über die schlechte Platzierungen. Wenn einem so etwas dann noch ein paar mal hintereinander passiert dann kann es schon mal sein, dass man keine Lust mehr auf Mofarennen hat. Dazu kam auch noch, dass der Abstand zu den „guten“ Teams immer größer wurde, was zusätzlich zu Unmut führte.
Dieser ganze aufgestaute Ärger und auch Neid führte dazu, dass die Veranstalter diesem Trend entgegenwirken wollten. Es wurden immer mehr Regeln geschrieben und die Mofarennen wurden immer komplizierter, und auch unterschiedlicher. Jedes Rennen hat mittlerweile ein total anderes Reglement. So ein Missstand! Hier mal ein paar, meiner Meinung nach total verkorkste, Rennregeln:
50km/h Höchstgeschwindigkeit:
Wer braucht denn so was? Man kann jede Rennstrecke so gestalten, dass man diese Geschwindigkeit gar nicht erreichen kann. Weg mit den langen Geraden! So haben auch Teams mit weniger Leistung mal eine Chance mitzuhalten. Man braucht schon extrem viel Erfahrung, dass auch die tatsächliche Geschwindigkeit eines Mofas auf der Rennstrecke nicht wesentlich von der auf dem Prüfstand gemessenen Geschwindigkeit abweicht. Maximales Motordrehmoment bei maximaler Drehzahl gibt es nicht oft und deshalb laufen viele Mofas auf der Strecke dann deutlich langsamer. Die Leute verstehen nicht warum die anderen jetzt schneller sind obwohl doch der Prüfstand (der oft nur ein Schätzstand ohne Leistungsbremse ist) den gleichen Wert angezeigt hatte.
Unterbrecherzündung:
Diese Vorschrift gibt es auch nur bei Rennen mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Denn dort gibt es ja immer ein Team das angeblich einen abschaltbaren Drehzahlbegrenzer hat. Kaum dreht der Motor bergab ein paar Umdrehungen mehr hat man schon diesen Schwarzen Peter in der Hand. Unterbrecherzündungen sind sehr kostspielig wenn man sie vernünftig am laufen halten will – noch ein Nachteil für Teams mit geringem Budget.
Handschützer verboten:
Soll das etwa bewirken, dass weniger aggressiv gefahren wird?
... ach, mir würden jetzt noch 1000 andere bescheuerte Regeln einfallen. Kein Wunder dass bald kein Team mehr Lust hat sich durch diese ganzen Paragraphen durchzuarbeiten. Und dann muss jedes Jahr wieder etwas am Mofa verändert werden damit man wieder mitmachen darf. Das hält man doch auf Dauer gar nicht durch. Ich will fahren und nicht ständig das Rad neu erfinden.
Mofarennen sollen nichts mit Motocross zu tun haben. Zu große Sprünge und Hindernisse haben da nichts verloren. Ein paar Hoppserer müssen schon sein – mehr aber nicht. Jedes normale Mofa und jeder normale Mensch (dazu gehören auch die Frauen) sollen ja ins Ziel kommen. Eine Strecke muss weiterhin möglichst breit, langsam und kurvig sein damit genug Platz für alle da ist und niemand dem Geschwindigkeitsrausch verfällt. Es gibt noch einige Rennen, die sich vor Teilnehmern fast nicht retten können. Hoffentlich bleibt das so. Es wäre so schade.
Mein Tipp an alle:
Back to the roots! Lasst die Mofas so wie sie sind und hört auf mit diesen kostspieligen „Motocross-Umbauten“. Spart euch das Geld und habt einfach Spaß an den Rennen. Oft sind die Euros in Schnapps besser investiert wie bei Athena, Parmakit und Konsorten. Außerdem kann man mit einem normalen Mofa auch extrem schnell fahren und Rennen gewinnen. Man muss nur wissen wie. Aber das wird man nach vielen Jahren schon rausfinden. Außerdem darf man mit einem originalen Mofa an nahezu allen Rennen teilnehmen – und wer an vielen Mofarennen teilnimmt wird fahrerisch jedes mal ein bisschen besser. Übung macht den Meister! Und ein super Motocrosser ist noch lang kein Spitzen-Mofa-Pilot. Lasst euch auch nicht von den krassen Umbauten beeindrucken. Geht euren eigenen Weg. Mittlerweile genieße ich es sogar wenn ich merke, dass die ganzen 85er Motocross-Chassis eigentlich gar keine Chance gegen meine nahezu originale CS25 haben. Wenn man alles richtig macht, kann man auf so einer „Eierfeile“, wie es hier im Forum kürzlich jemand genannt hatte, jedes Rennen gewinnen.
Ich bereue es, dass ich vor einigen Jahren auch zu viele Motocrossteile in mein Mofa eingebaut habe. Das Geld hätte ich mir sparen können, weil ich mittlerweile mit diesem Teil nirgends mehr teilnehmen darf. Momentan macht es mir am meisten Freude, wenn ich neuen Teams mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Gut auch dass es dieses Forum hier gibt. Wer hier mal genau liest kann viele teure Fehler vermeiden.
Immer öfter höre ich von rückgängigen Teilnehmerzahlen, und ich merke auch selbst, dass bei vielen Mofarennen nichts mehr los ist. Einige geile Rennen gibt es ja auch schon gar nicht mehr. Ich frag mich ständig warum das so ist. Als ich vor 12 Jahren mit Mofarennen angefangen habe gab es viel mehr Teams, die allerdings meistens nur an einem Rennen im Jahr teilgenommen haben. Man nahm einfach irgendein Mofa, das noch rumstand, bestellte für 200 Euro bei Götz ein paar Teile und schon konnte es losgehen. Auch ich hab damals so angefangen. Und genauso wenig wie ich wusste eigentlich keiner der Teilnehmer, wie man ein Zweirad im Gelände richtig bewegt. Für das investierte Geld hatte jeder seinen Spaß und jeder wollte im nächsten Jahr etwas besser sein. Doch dann kam der Ehrgeiz. Es wurde immer mehr Geld ins Mofa gesteckt und auch die ersten Leute mit Motorsporterfahrung kamen zu den Rennen. Spaß hat die ganze Sache trotzdem noch gemacht und auch mein Ehrgeiz wurde immer mehr. Aber plötzlich gab es auch viele Teams, denen das Mofarennen nicht mehr so viel Spaß gemacht hat. Warum? Sie haben viel Geld investiert; dann ist ihnen beim Rennen alles um die Ohren geflogen; und alle waren traurig über die schlechte Platzierungen. Wenn einem so etwas dann noch ein paar mal hintereinander passiert dann kann es schon mal sein, dass man keine Lust mehr auf Mofarennen hat. Dazu kam auch noch, dass der Abstand zu den „guten“ Teams immer größer wurde, was zusätzlich zu Unmut führte.
Dieser ganze aufgestaute Ärger und auch Neid führte dazu, dass die Veranstalter diesem Trend entgegenwirken wollten. Es wurden immer mehr Regeln geschrieben und die Mofarennen wurden immer komplizierter, und auch unterschiedlicher. Jedes Rennen hat mittlerweile ein total anderes Reglement. So ein Missstand! Hier mal ein paar, meiner Meinung nach total verkorkste, Rennregeln:
50km/h Höchstgeschwindigkeit:
Wer braucht denn so was? Man kann jede Rennstrecke so gestalten, dass man diese Geschwindigkeit gar nicht erreichen kann. Weg mit den langen Geraden! So haben auch Teams mit weniger Leistung mal eine Chance mitzuhalten. Man braucht schon extrem viel Erfahrung, dass auch die tatsächliche Geschwindigkeit eines Mofas auf der Rennstrecke nicht wesentlich von der auf dem Prüfstand gemessenen Geschwindigkeit abweicht. Maximales Motordrehmoment bei maximaler Drehzahl gibt es nicht oft und deshalb laufen viele Mofas auf der Strecke dann deutlich langsamer. Die Leute verstehen nicht warum die anderen jetzt schneller sind obwohl doch der Prüfstand (der oft nur ein Schätzstand ohne Leistungsbremse ist) den gleichen Wert angezeigt hatte.
Unterbrecherzündung:
Diese Vorschrift gibt es auch nur bei Rennen mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Denn dort gibt es ja immer ein Team das angeblich einen abschaltbaren Drehzahlbegrenzer hat. Kaum dreht der Motor bergab ein paar Umdrehungen mehr hat man schon diesen Schwarzen Peter in der Hand. Unterbrecherzündungen sind sehr kostspielig wenn man sie vernünftig am laufen halten will – noch ein Nachteil für Teams mit geringem Budget.
Handschützer verboten:
Soll das etwa bewirken, dass weniger aggressiv gefahren wird?
... ach, mir würden jetzt noch 1000 andere bescheuerte Regeln einfallen. Kein Wunder dass bald kein Team mehr Lust hat sich durch diese ganzen Paragraphen durchzuarbeiten. Und dann muss jedes Jahr wieder etwas am Mofa verändert werden damit man wieder mitmachen darf. Das hält man doch auf Dauer gar nicht durch. Ich will fahren und nicht ständig das Rad neu erfinden.
Mofarennen sollen nichts mit Motocross zu tun haben. Zu große Sprünge und Hindernisse haben da nichts verloren. Ein paar Hoppserer müssen schon sein – mehr aber nicht. Jedes normale Mofa und jeder normale Mensch (dazu gehören auch die Frauen) sollen ja ins Ziel kommen. Eine Strecke muss weiterhin möglichst breit, langsam und kurvig sein damit genug Platz für alle da ist und niemand dem Geschwindigkeitsrausch verfällt. Es gibt noch einige Rennen, die sich vor Teilnehmern fast nicht retten können. Hoffentlich bleibt das so. Es wäre so schade.
Mein Tipp an alle:
Back to the roots! Lasst die Mofas so wie sie sind und hört auf mit diesen kostspieligen „Motocross-Umbauten“. Spart euch das Geld und habt einfach Spaß an den Rennen. Oft sind die Euros in Schnapps besser investiert wie bei Athena, Parmakit und Konsorten. Außerdem kann man mit einem normalen Mofa auch extrem schnell fahren und Rennen gewinnen. Man muss nur wissen wie. Aber das wird man nach vielen Jahren schon rausfinden. Außerdem darf man mit einem originalen Mofa an nahezu allen Rennen teilnehmen – und wer an vielen Mofarennen teilnimmt wird fahrerisch jedes mal ein bisschen besser. Übung macht den Meister! Und ein super Motocrosser ist noch lang kein Spitzen-Mofa-Pilot. Lasst euch auch nicht von den krassen Umbauten beeindrucken. Geht euren eigenen Weg. Mittlerweile genieße ich es sogar wenn ich merke, dass die ganzen 85er Motocross-Chassis eigentlich gar keine Chance gegen meine nahezu originale CS25 haben. Wenn man alles richtig macht, kann man auf so einer „Eierfeile“, wie es hier im Forum kürzlich jemand genannt hatte, jedes Rennen gewinnen.
Ich bereue es, dass ich vor einigen Jahren auch zu viele Motocrossteile in mein Mofa eingebaut habe. Das Geld hätte ich mir sparen können, weil ich mittlerweile mit diesem Teil nirgends mehr teilnehmen darf. Momentan macht es mir am meisten Freude, wenn ich neuen Teams mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Gut auch dass es dieses Forum hier gibt. Wer hier mal genau liest kann viele teure Fehler vermeiden.