Ich liege im lehmigen Dreck einer Motocrossstrecke und folgere aus dem ungeplanten und übermässigen Bodenkontakt, das die wenige Sekunden zuvor gewählte Linie am äußersten Rand des Anliegers, nicht die beste sein kann. Fluchend über meine eigene Dummheit stell ich die GT wieder auf die Räder, spring auf ein Pedal und presche der Meute hinterher, die meinen Ausfall nicht für einen Wimpernschlag notiert hat. Fahren einfach weiter, Unverschämheit.
Drei Sprünge später hab ich meinen Rhythmus wiedergefunden, ziehe bergauf ordentlich am Kabel und mache an den Sprüngen vorsichtig. Die Strecke beginnt mit einem tollen festen Anlieger nach links über etwa 100 Grad Radius, daraus 40 Meter Anlauf für den ersten Table, der mit seinen 5 Metern Höhe auf 10 Metern Anfahrt, für unseren Sport zumindest ungewohnt ist. Table wieder runter, dann etwa 800 Metern das Tal gleichmäßig ansteigend mit drei unterschiedlichen Sprüngen und einer Schikane für die Zählstation.
Zwischen den Sprüngen jeweils genug Strecke um im dritten Gang auszubeschleunigen und Opfer zu verwemsen. Auf der Opferspeisekarte stehen heute vorwiegend ärmliche M5en, als Raubfische ziehen ein 125er KTM-Chassis mit aufwändigem Zündapp&KTM LC-Motorumbau, eine unscheinbare GT „Herbie“ mit Kurbelgehäusemembraneinlass und zwei topfahrenden Leichtgewichten, dazu die üblichen Verdächtigen aus diesem ehrenwerten Forum ihre Bahnen und „Los Mopetos“, die ich in drei Stunden genau zweimal zu Gesicht bekomme, dabei dann jeweils alle Hände voll zu tun habe mich meiner Haut zu wehren.
Im weiteren Verlauf der Strecke geht es noch mal eine Steigung von 15 Metern steil bergauf, ein Teilstück, an dem alle Kompressionslosen, den Rest ihres Teams aufbieten um ein letztes Mal den höchsten Punkt des Tracks zu erklimmen, um dann über diverse Anlieger und harte Buckelpiste die mittlerweile erreichten 50 Höhenmeter wieder zum Start herunterzudonnern.
Und mit herunterdonnern meine ich kein schwuchteliges Rollenlassen, kein zaghaftes Pussygeflitsche, nein. Fast jeder der Starter fährt hier bergab, als gäbe es kein morgen – auch die Motoren, denen die Strecke schon bis zur Leistungslosigkeit zugesetzt hat, nutzen die verbliebenen drei Pferde um todesverachtend ins Tal zu galoppieren. Unglaublich, wozu sich die hinreissen lassen, die bis an dieses Teilstück die ehemals vorgeschriebenen 25km/h strikt eingehalten haben.
Da die Strecke an der breitesten Stelle keine 3 Meter hat, weite Teile nur etwa 60 cm breit sind, stellt jeder Überholvorgang eine logistische Herausforderung dar. Das bergaufführende Tal macht es mir leicht und viele Stunden auf dem Prüfstand machen sich bezahlt. Viele Überrundungen jedoch sind grenzwertig und haben mehr Körperkontakt als unter sich fremden Männern gemeinhin üblich.
Zweimal geht mein Plan nicht auf - einmal entsteht aus einem Bergopfer ein gepflegter Knäuel aus 5 Maschinen mit mir mittendrin und es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mir die fehlenden 3 Höhenmeter keuchend, fluchend und metallverformend gebahnt habe. Das zweitemal fährt ein verwirrter Primapilot von rechts außen nach links innen zum Fahrerwechsel, just in dem Moment als ich mit Warpgeschwindigkeit ( für die spätgeborenen Enterprise-Fremdlinge = sehr, sehr schnell ) seine Bahn kreuze. Meine verbale Entgleisung diesem Fahrer gegenüber bitte ich zu entschuldigen – ich hätte ihn wortlos niederstrecken sollen, allein es fehlte die Zeit.
Sonstige Störungen halten sich in Grenzen, ein Pedal verloren und nach 5 Runden Senioren-Akrobatik auf dem 2 Zentimeter Tretwellenstunpf, ersetzt ; einmal Kette gespannt. Um die Widrigkeiten wieder aufzuholen fahre ich im Rahmen meiner Möglichkeiten alles was ich kann und empfinde es mit Los Mopetos und Herbie als wunderbaren Sportkampf unter Gleichwertigen, wie Ali gegen Frazier – mit Mofas halt .
Drei Sprünge später hab ich meinen Rhythmus wiedergefunden, ziehe bergauf ordentlich am Kabel und mache an den Sprüngen vorsichtig. Die Strecke beginnt mit einem tollen festen Anlieger nach links über etwa 100 Grad Radius, daraus 40 Meter Anlauf für den ersten Table, der mit seinen 5 Metern Höhe auf 10 Metern Anfahrt, für unseren Sport zumindest ungewohnt ist. Table wieder runter, dann etwa 800 Metern das Tal gleichmäßig ansteigend mit drei unterschiedlichen Sprüngen und einer Schikane für die Zählstation.
Zwischen den Sprüngen jeweils genug Strecke um im dritten Gang auszubeschleunigen und Opfer zu verwemsen. Auf der Opferspeisekarte stehen heute vorwiegend ärmliche M5en, als Raubfische ziehen ein 125er KTM-Chassis mit aufwändigem Zündapp&KTM LC-Motorumbau, eine unscheinbare GT „Herbie“ mit Kurbelgehäusemembraneinlass und zwei topfahrenden Leichtgewichten, dazu die üblichen Verdächtigen aus diesem ehrenwerten Forum ihre Bahnen und „Los Mopetos“, die ich in drei Stunden genau zweimal zu Gesicht bekomme, dabei dann jeweils alle Hände voll zu tun habe mich meiner Haut zu wehren.
Im weiteren Verlauf der Strecke geht es noch mal eine Steigung von 15 Metern steil bergauf, ein Teilstück, an dem alle Kompressionslosen, den Rest ihres Teams aufbieten um ein letztes Mal den höchsten Punkt des Tracks zu erklimmen, um dann über diverse Anlieger und harte Buckelpiste die mittlerweile erreichten 50 Höhenmeter wieder zum Start herunterzudonnern.
Und mit herunterdonnern meine ich kein schwuchteliges Rollenlassen, kein zaghaftes Pussygeflitsche, nein. Fast jeder der Starter fährt hier bergab, als gäbe es kein morgen – auch die Motoren, denen die Strecke schon bis zur Leistungslosigkeit zugesetzt hat, nutzen die verbliebenen drei Pferde um todesverachtend ins Tal zu galoppieren. Unglaublich, wozu sich die hinreissen lassen, die bis an dieses Teilstück die ehemals vorgeschriebenen 25km/h strikt eingehalten haben.
Da die Strecke an der breitesten Stelle keine 3 Meter hat, weite Teile nur etwa 60 cm breit sind, stellt jeder Überholvorgang eine logistische Herausforderung dar. Das bergaufführende Tal macht es mir leicht und viele Stunden auf dem Prüfstand machen sich bezahlt. Viele Überrundungen jedoch sind grenzwertig und haben mehr Körperkontakt als unter sich fremden Männern gemeinhin üblich.
Zweimal geht mein Plan nicht auf - einmal entsteht aus einem Bergopfer ein gepflegter Knäuel aus 5 Maschinen mit mir mittendrin und es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mir die fehlenden 3 Höhenmeter keuchend, fluchend und metallverformend gebahnt habe. Das zweitemal fährt ein verwirrter Primapilot von rechts außen nach links innen zum Fahrerwechsel, just in dem Moment als ich mit Warpgeschwindigkeit ( für die spätgeborenen Enterprise-Fremdlinge = sehr, sehr schnell ) seine Bahn kreuze. Meine verbale Entgleisung diesem Fahrer gegenüber bitte ich zu entschuldigen – ich hätte ihn wortlos niederstrecken sollen, allein es fehlte die Zeit.
Sonstige Störungen halten sich in Grenzen, ein Pedal verloren und nach 5 Runden Senioren-Akrobatik auf dem 2 Zentimeter Tretwellenstunpf, ersetzt ; einmal Kette gespannt. Um die Widrigkeiten wieder aufzuholen fahre ich im Rahmen meiner Möglichkeiten alles was ich kann und empfinde es mit Los Mopetos und Herbie als wunderbaren Sportkampf unter Gleichwertigen, wie Ali gegen Frazier – mit Mofas halt .
Sieger haben einen Plan - Verlierer haben Ausreden
