Kell - Vorabend

      Kell - Vorabend

      So wie an diesem Donnerstag müssen sich die Ritter der vergangenen Jahrhunderte gefühlt haben, bevor sie am nächsten Tag in die Schlacht zogen.
      Man weiß, was einen erwartet, ist vorbereitet auf die Hektik, das Adrenalin, den Lärm, den Dreck, den Schmerz und den Kick.
      Für den Kick tu ich das, dieser Kick ist die Droge, die dem oft faden Alltag noch ein Lächeln geben lässt. Diesen Kick gibt es nur im Tausch gegen Arbeit, Entschlossenheit, Härte gegen sich selbst und manchmal auch gegen andere. So vielfältig wie es die Menschen sind, so vielfältig sind die Orte an denen es den Kick gibt: Bungee, Fußball, Triathlon, für die Turnbeutelträger auch der Sonnenuntergang bei Kühlungsborn an der Seite des ersten gepflückten Mauerblümchens.
      Doch meinen Kick für den kommenden, langweiligen Winter muß ich mir in Kell verdienen und so wie die Gladiatoren ihre Widersacher beobachtet haben und wussten was Dreizack, Netz oder Morgenstern anrichten können, bin ich vorbereitet auf Camino, PX und Zündapp. Erwarte pfeilschnelle Hondas, die an mir vorbeischreien, routinierte Crosser, die über die Strecke tanzen, und ich erwarte von mir mein Bestes zu geben, um dem standzuhalten. So wie der Ritter sein Schwert geschliffen hat, so hab ich mein Zweitaktschwert geschmiedet – allein um in der Schlacht bestehen zu können.
      Morgen beginnt das Abtasten, der kritische Blick auf die anderen Teams und der stete Abgleich, mit dem eigenen Material. Ab 17.30 Uhr dann der erste Vergleich – Training – das Wort ist völlig falsch im Zeitplan, wer jetzt noch übt hat schon verloren und wird von den Kämpfern um den Sieg in Grund und Boden gefahren. Training ist die erste Machtprobe, hier hab ich zu klären, wer morgen Platz machen muß, hier trennen sich schon Jungs und Männer.
      Sieger haben einen Plan - Verlierer haben Ausreden
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      Oh, ehrwürdiger Ritter der Tafelrunde und Hüter des eisernen Schlachtrosses- leider müssen wir dir verkünden, nicht mit dir in die Mutter aller Schlachten ziehen zu können oder an deiner Seite zu weilen, um dir Beistand in der Stunde des Kampfes und Schmerzes zu leisten. Zu lang und zu weit ist der beschwerliche Weg, um noch rechtzeitig an deiner Seite den Feinden Einhalt zu gebieten und deren Kampfesluste bereits im Keime zu ersticken- nun denn, spitze die Lanze und halte sie hoch, auf dass die Gegner des Tunieres alle in Ehrfurcht vor dir und deinem so wilden Rosse erzittern und dir den gebührenden Respekt zollen.
      So lasset die Spiele nun beginnen!
      :mopet:
      Viel Glück, Stephan!
      Vegetarier kommt ursprünglich aus dem indianischen Sprachgebrauch, und bedeutet "...zu blöd zum jagen oder fischen..."