Mofa für 12h Rennen [Neuer Renntermin]

      @captain,gewünscht hab ich es mir nicht, aber Mahle Kolben sind halt Mahle Kolben.

      Na dann hoffen wir mal, das die PX durchhält, wovon ich bei diesem setup ausgehe.

      Gruß Matthias
      HISP Racing Team
      Hain im Spessart
      www.Hisp-racing.de.to

      Puch Maxi
      Mehrere Honda PXR
      Nachölen, und auf jedenfall von K&N einige Überzieher - ebenfalls geölt- bereithalten. Dann passiert wirklich nix- beim Tankstopp den Überzieher tauschen, weiter. Was auch gut funkt: Filtermatter einer Dunstabzugshaube- passend zusammennähen, einölen und mit Gummibandfixieren bzw. Gummiband einnähen.
      Vegetarier kommt ursprünglich aus dem indianischen Sprachgebrauch, und bedeutet "...zu blöd zum jagen oder fischen..."
      Der 13mm Gaser ist allerdings übler Tobak...lohnt sich das Mitfahren da überhaupt noch?
      Alle anderen dürfen grösser fahren? Sollte sich deutlich bemerkbar machen..

      Wie kann man nur auf die Idee kommen,3 Wochen vorm Rennen das Reglement zu Stricken?
      Auf so ein Mist hätt ich mich garnicht eingelassen,wie soll man da was anständiges auf die Beine stellen?
      Samstag ist Renntag und das Mofa ist bis auf die Reifen rennfertig. Der K&N Luftfilter ist auch angebaut. Nachdem Rookie unseren Bull mal zum Flacheisenkönig gekrönt hat, habe ich für die Halterung des Luftfilters solches verwendet. Nicht schön aber stabil. Als Verbindung zum Vergaser habe ich einen Kupferbogen und Schlauch aus dem Baumarkt verwendet. Das Innenschutzblech passt gerade noch so hin. Darauf wollte ich auf keinen Fall verzichten, da es den gröbsten Dreck vom Ansaugtrakt fernhält. Dann habe ich noch das Getriebeöl gewechselt. Heute gibt es noch eine Einweisungsfahrt und danach werden die Felgen mit den Stollenreifen montiert.

      Übrigens hat meine Tochter (4 Jahre) moniert, dass das Mofa so dreckig wäre. Eigentlich hat sie ja Recht, es hängt noch Dreck vom letzten Rennen und jede Menge Bohrstaub, Sägemehl und ähnliches vom Innenausbau meiner Garage daran. Ich war fast gewillt ihr nachzugeben und sogar noch den Auspuff zu lackieren, aber dann: „Nein, die Zeit kann ich besser verwenden, es bleibt wie es ist“. Dies soll kein Seitenhieb für die Teams sein, die mit einem optisch top darstehendem Gefährt zum Rennen kommen, aber ich habe leider keine Zeit für solche Dinge, außerdem mache ich mir bei einem Renngefährt nichts aus der Optik, bei mir zählt nur das Technische und die Haltbarkeit.

      Noch ein paar Worte zum Thema kleiner Vergaser usw. Ich habe ja schon öfters geschrieben, dass ich kein Freund von übermäßig großen Vergasern bin und weniger (manchmal) mehr ist. Vielleicht mal ein Beispiel zum Thema kleiner Vergaser: Es gibt in Holland eine 50 ccm Rennserie, bei der der Vergaserdurchmesser auf 16 mm beschränkt ist. Emot schaffte es unter diesen Voraussetzungen immerhin 10,6 PS aus seinem Motor zu quetschen.

      Jetzt habe ich einen 12er Vergaser an einem Gehäusemembraneinlass was ungefähr einem 15er Vergaser an einem Schlitzer entspricht. Gut 15 mm ist immer noch die Welt, aber man kann damit arbeiten. Sicherlich ist das alles nicht optimal, auch der Auspuff ist nicht das „Gelbe vom Ei“ aber der Motor läuft echt gut, irgendwie muss mir der Zylinder dieses Mal besonders gelungen sein. Andererseits ist es auch eine Herausforderung mit dem gegebenen Material das Maximum herauszuholen. Außerdem wollen wir mal wieder ein Rennen fahren.

      Von der Charakteristik her, ist der Motor unten her etwas schwächlich, was man aber mit der Kupplung gut ausgleichen kann. Ab einem gewissen Punkt hat er dann eine ziemlich gleichmäßige Leistungsentfaltung, was das Abstimmen der Vario erleichterte. Sind im Moment übrigens 5,75 g montiert.

      Ich schätze mal so 3,5 – 4 PS. Das reicht zwar auch in einer Standartklasse mit serienmäßigen Fahrwerk nicht für einen Spitzenplatz, aber allemal um mit 90 % der Primas u.ä. mitzuhalten. Einen Platz im oberen Drittel rechne ich mir schon aus. Leider dauert das Rennen nur 2 Stunden. Ich war am Wochenende bei einem 12 Stunden Rennen bei uns in der Nähe. Es war mal wieder typisch zu sehen, was da in der Zeit wo ich dort war (ca. 2. – 4. Stunde) wieder alles repariert wurde. Und die unverbesserlichen, die erst nach Beginn des Rennens merken, dass eigentlich alles Müll ist und dann beginnen ihr Fahrzeug abzustimmen.

      Auf jeden Fall freuen wir uns auf das Rennen der etwas anderen Art. So relaxt wie dieses Jahr war ich irgendwie noch nie, einfach mal schauen was kommt. Am Freitag gibt es nochmal ein Update.

      Hier noch zwei Bilder, man beachte den K&N Aufkleber. Den hatte mein Töchterchen in der Schachtel des Luftfilters gefunden und wollte ihn unbedingt auf das Mofa kleben. Mal sehen was der noch an Leistung bringt.



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      So, wir sind rennfertig. Ich habe eben noch eine kleine Probefahrt gemacht, es ist alles bestens. Alles was wir an Werkzeug usw. brauchen ist gerichtet und samt Mofa im VW Bus verladen.
      Komischerweise fehlt mir diesesmal die Spannung und Nervosität, vielleicht weil es ein Auswärtsrennen ist und weil ich eigentlich nicht viel erwarte. Mitfahren, Spaß haben und sehen was dabei rauskommt. Ganz besonders freue ich mich auf das Beschleunigungsrennen, das ich aus Gewichtsgründen selber fahre ... ich bin mit 91 kg der leichteste ...
      Das Hillclimbing fährt unser jüngster.

      Nachdem hier fast alle optisch so gepimte Mofas haben, habe ich mich auch noch zu ein wenig Optiktuning hinreisen lassen, besser gesagt mein kleines Töchterchen und ihre Kindergartenfreundin. Die haben heute gefragt, ob sie nicht ein paar Aufkleber auf das Mofa machen dürfen. Was macht man nicht alles für die kleinen, nun haben wir halt ein Prinzessinenmofa.

      Drückt uns die Daumen, sowie ich auch allen die Daumen drücke, die morgen in Damscheidt antreten.



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      Hab übrigens nen anständigen Haufen Flacheisen zusammengesucht und ständig in der Werkstatt liegen (man kann ja nie wissen...)!!

      Schön das mein Erbe hier jetzt weiter geführt wird,ich kann ja vielleicht irgendwann die Krone abgeben - aber mit sonem kleinen Halter wird das noch nichts...:-))frag mal Greaver,der schwört auch schon auf mein Alteisen!!! Geile Story,mach weiter so.. Viel Glück zum Rennen wünscht Onkel Bull
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      Wir waren heute auch erfolgreich- Platz 1 in Lette, Platz 2 in der Westfälischen Mofameisterschaft- gegen HJT war heute kein Ankommen, bis die einen technischen Defekt hatten- allerdings wird für die WMM die Gesamtrundenzahl gezählt- und da lagen die Vorn. Hulk ist blitzsauber gefahren, und der Motor ging heute auch ganz gut.
      Vegetarier kommt ursprünglich aus dem indianischen Sprachgebrauch, und bedeutet "...zu blöd zum jagen oder fischen..."
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      Noch niedrig stand die Sonne über dem Horizont, als meine zwei Teamkameraden mit dem VW-Bus, den wir von einem gut befreundeten Winzer ausgeliehen hatten, bei mir eintrafen. Kaiserwetter stand an, schon jetzt strahlend blauer Himmel, so soll es sein. Ich hatte gerade meine Kühltasche fertig gepackt. Inhalt: Jede Menge stilles Wasser und natürlich je zwei Flaschen Müller-Thurgau und Cola light, sowie ein Schoppenglas um den traditionellen „Mofarennen-Cola-Weiß“ anzumischen. Hatten wir jetzt alles? Nein, wir mussten noch bei Sabine vorbei, der netten Metzgereifachverkäuferin der örtlichen Metzgerei, um noch zwei Ringe Fleischwurst und die entsprechende Anzahl an Brötchen zu erwerben. Frühstück ist wichtig und Mofarennen macht hungrig.

      Nun ging es los. Trotz der wegen Baustellen miserablen Verkehrssituation trafen wir zeitig in Hauenstein ein und begaben uns an die Anmeldung. Irgendwie waren wir die ersten und bekamen deswegen die Startnummer 1. Ob dies gut oder schlecht war wussten wir selbst noch nicht. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und bauten unsere Box auf, danach erstmal Frühstück, weil Frühstück ist wichtig.

      Nun inspizierten wir die Strecke. Zuerst der Hillclimbhügel. Ca. 8m hoch, mehr als 50 grad (grad, keine %) Steigung und lockerer Boden. Die Beschleunigungsstrecke war ca. 60 m lang und ebenfalls recht lockerer Boden. Und nun kam der Hammer: Die Rennstrecke, max. 400 m lang, plateauförmig angelegt. Ich versuche mal zu beschrieben: Eine Steigung mit mindestens 25% und ca. 50 m Länge mit anschließender 120 grad Spitzkehre, kurz danach ein kleiner Hügel der direkt in eine 180 grad Kurve mündete, unmittelbar danach wieder eine 180 grad Kurve. Nun eine ca. 50 lange Gerade, die in einem recht brutalen Gefälle endete: Ca. 4 m Höhe und gut 45 grad, danach gleich wieder eine 120 grad Spitzkehre, Dann die Gegengerade von ca. 60-70 m die nach einer leichten Linkskurve wieder in der Anfangssteigung endete. Und das Schlimmste: Fast alles lockerer, weicher, extrem feinkörniger, roter Waldboden. Uns war klar, dass die Strecke spätestens nach 10 Runden total aufgewühlt sein würde, was sich später weitestgehend bestätigte. Es würde ein hartes extrem kraftraubendes und matertialvernichtendes Rennen geben. Noch lag die Stecke im Schatten und war etwas feucht, aber in spätestens drei Stunden würde die Sonne darauf knallen und den Boden in eine Staubhölle verwandeln. „Gut, dass du einen K&N-Luftfilter moniert hast“ dachte ich mir.

      Nun machte ich mich auf dem Weg durch das Fahrerlager um die Konkurrenz in Augenschein zu nehmen. Sehr bunt gemischt, etwas puchlastig, jede Menge Maxis, Primas, eine GT, drei PXen, automatik- zwei- und drei-Gang Zündapps, eine Flory, ein Piaggio-Mofa, eine Garelli und das Beste: ein Prima-Gespann, wie geil war den dass! Leider konnte ich nicht bei allen Mofas sehen, ob es sich um Standart- oder Tuningklasse handelt. Auf jeden Fall waren auf den ersten Blick vier richtig scharfe Maxis dabei, dreimal befeuert von einem 70iger Athena Membran und entsprechenden Anbauteilen und einmal durch einem Schlitzer, bei dem ich den Hersteller nicht einordnen konnte, auf jeden Fall hatte der Zylinder die großen Kühlrippen. Auf was ich bei der Augenscheinnahme besonderen Wert legte, waren die Luftfilter: Und es war wie immer, die Leute lernen es einfach nicht: 400 Euro Motor und 3,99 Euro Luftfilter. Gut für uns, das Feld wird sich nach einer Zeit leeren, da war ich mir sicher.

      Nun kam die technische Abnahme: Wir durften erwartungsgemäß in der Standart starten, insgesamt waren es 14 Standart- und 16 Tuningteams.

      Nach der Abnahme war eine halbe Stunde freies Training. Und es war genau wie erwartet: Nach ein paar Runden war alles aufgewühlt, wenig Gripp, durch die Kurven rutschte man. Die Tuningteams mit ordentlich Dampf konnten in den Kurven kaum Gas geben, sonst standen sie quer. Man brauchte kaum die Bremse, nur kurz vor dem steilen Gefälle. Glücklicherweise war der Boden auf der Gegengerade besser, so dass man dort Vollgas durchziehen konnte um die anschließende Steigung mit Schwung zu nehmen. Trotzdem musste man auch hier immer arbeiten, die Strecke bot keine Stelle an der man sich wenigstens kurz erholen konnte. Wir gaben der Strecke den Namen: „Die rote Hölle von Hauenstein“.

      Nach einer halben Stunde Pause stand das Beschleunigungsrennen an. Da wir die Startnummer 1 hatten, mussten wir auch als ersten ran. Die PX lief gut. Schnell stellte ich das Mofa ab um die Konkurrenz zu begutachten. In der Serienklasse vielen mir eine pfeilschnelle Flory, eine gut gehende 2-Gang Zündapp, eine 2-Gang Maxi, eine Maxi mit 50er Athena Membran und das Piaggio-Mofa auf, welches offensichtlich auch eine Variomatik hatte. In der Tuningklasse waren die unglaublich gut gehenden Maxis, sowie eine 3-Gang Zündapp klar überlegen. Auch eine der PXen konnte sich gut in Szene setzen, die andere war ziemlich lahm. Letztendlich belegten wir im Beschleunigungsrennen den 5. Platz, damit war ich zufrieden.

      Dann kam das Hillclimbing. Leute, das war eine mords Gaudi. Leider mussten wir auch als erstes antreten und leider war es wenig erfolgreich. Der Motor stotterte irgendwie, warum weiß ich auch nicht und so belegten wir nur den 12. Platz. In der Serienklasse gewann die Maxi mit dem 50iger Athena Membran, es war genial. Der Bock zog von unten recht schlecht aber kurz vor Beginn der Steigung kam der Motor in die Resonanz, so dass er es schaffte, das Mofa den kompletten Hügel heraufzuwuchten Fullclimb.

      Dann kam die Tuningklasse. Der Anlauf wurde verkürzt und dann ging es los. Es war einfach genial. Eine der Maxis schaffte es ohne Probleme den Hügel hoch, hob auf der anderen Seite ab und machte einen Satz von gut 4-5 Metern. Glücklicherweise passierte weder Fahrer noch Maschine etwas. Der Fahrer einer andern Maxi war wohl oben am Hügel so erschrocken, dass er das Mofa oben einfach los lies, auf der Spitze des Hügels stehen blieb und das Mofa auf der andern Seite des Hügels liegen blieb. Auch das Gespannteam machte mit, kam allerdings nicht sehr weit, trotzdem eine tolle Gaudi. Insgesamt schafften die vier Maxis den Fullclimb. Es waren insgesamt drei Stechen notwendig um den Sieger zu ermitteln, das letzte Stechen fand ohne Anlauf direkt am Hügel statt, und selbst hier schaffte eine Maxi fast den Fullclimb.

      Nun waren 45 Minuten Pause. Ich war etwas enttäuscht vom bisherigen Ergebnis. Ich testete nochmals und der Motor lief einwandfrei, keine Ahnung was da vorher los war.

      Aber nun stand die Königsdisziplin an, das Rennen, darauf legten eigentlich alle das Hauptaugenmerk, hier würde sich die Spreu vom Weizen trennen.

      Und so kam es auch …

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      Es war kurz nach 15 Uhr, in 10 Minuten sollte das Rennen losgehen. Es waren mehr als 30 grad, kein Wölkchen am Himmel und auch kein Wind. Seit Stunden brutzelte die Sonne erbarmungslos auf die Strecke und sorgte dafür, dass auch noch die letzte Feuchtigkeit die sich im Boden befand verdunstete. Sie hatte ihr Werk vollendet und aus einer Mofastrecke die rote Hölle von Hauenstein produziert. Und sie scheinte weiter um Mensch und Material mit ihrer Strahlung das Letzte abzuverlangen. Dazu noch die harte Strecke. Das erste Mal überdachte ich meine Aussage, dass ein 2h-Rennen eigentlich kein richtiges Mofarennen ist. Aber nun gut, da mussten wir jetzt durch. Unsere Strategie lautete deswegen wie immer: Durchkommen, konstant und materialschonend fahren, nichts riskieren, Standzeiten vermeiden. So noch mal schnell den Tank voll machen und bereit waren wir.

      Nun kam der Start. Die Fahrer nahmen am Hügel Aufstellung, rannten zu den Mofas und los ging es. Wie immer meinten einige, dass man solch ein Rennen in den ersten drei Runden gewinnt und fuhren wie wild drauf los. 30 Mofas auf der extrem kurzen Strecke, da war mächtig was los. Und dann noch das Gespannteam, welches durch seine Breite und seine extrem langsame Geschwindigkeit den ganzen Pulk immer wieder aufhielt. Glücklicherweise war unser Stammstartfahrer erfahren genug, um sich aus allem rauszuhalten. Als er jedoch schon nach etwas über 12 Minuten klingelte um einen Wechsel anzukündigen war uns klar, dass es heute extrem hart wird, denn normalerweise schafft er im ersten Turn 20-25 Minuten.

      Unser zweiter Fahrer war nun draußen und ich schaute mal auf den Monitor. 6. Platz in der Serienklasse, 11. insgesamt. Unsere Klasse wurde von der Piaggio-Vespa angeführt, dann kamen Flory, 2-Gang Zündapp, 2-Gang-Maxi, 50er Membran-Maxi und nach uns in der gleichen Runde eine Automatik Zündapp, die wir eigentlich nicht auf dem Schirm hatten. Nach ca. 25 Minuten war ich dran. Schon als ich mich mit Rückenpanzer und Motorradjacke ausrüstete hatte ich gefühlte 200 Puls, so heiß war es. Auch wenn ich nicht der beste Fahrer bin, hatte ich erstaunlich schnell das Gefühl für die Strecke. Ich hatte das Glück, dass ich kurz vor mir die Automatik Zündapp fuhr, die einen nahezu identischen Speed wie wir hatten. Unten raus hatten wir Vorteile, oben zog sie minimal besser. So konnte ich mich ziehen lassen. Nach 10 Minuten war ich total am Ende, meine Hände waren taub und ich gab das Mofa an unseren Startfahrer ab. Materialmäßig lief es so gut wie am Anfang. Als ich abstieg, nahm ich mit Freude zur Kenntnis, dass man an der Flory am Schrauben war und die Membran-Maxi mit losem Auspuff in die Box kam. Nun waren wir schon vierter. Wir wechselten weiter. Kurz bevor ich wieder an der Reihe war, also nach knapp einer Stunde, waren wir immer noch vierter mit 3 Runden Rückstand auf den ersten. Reihenfolge: Piaggio-Vespa, 2-Gang-Zündapp, 2-Gang-Maxi, dann wir. Wie von mir erwartet hatte sich das Feld schon geleert, es waren kaum noch 20 Mofas unterwegs, dass das Sterben so schnell geht, hätte ich allerdings nicht gedacht. Die Flory war komplett aus dem Rennen, die Membran Maxi stand länger als 10 Minuten. Während ich fuhr konnte ich erkennen, dass die 2-Gang-Zündapp Richtung Box geschoben wurde. Wieder einer weniger, los drück drauf, wenn der Bock hält sind wir vorne dabei. Ich wurde allerdings von der Automatik Zündapp überholt, das Team hatte im Moment einen Fahrer darauf sitzen, der das Messer zwischen den Zähnen hatte. Die Strecke wurde immer schlechter und ausgefahrener, faustgroße Steine kamen an die Oberfläche, ich merkte auch, dass die Gabel weicher wurde, warum wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach ca. 10 Minuten zeigte ich wieder einen Wechsel an. Kurz darauf kam die Piaggio-Vespa in die Box, mit stehendem Motor, YEEESSS! Nach kurzer Zeit hörte ich ihren Schrauber nur „Feierabend sagen“ … des einen Pech, des anderen Glück. Wir waren nun dritter, erster – mit 2 Runden Vorsprung - war die 2-Gang-Maxi, dann die Automatik Zündapp und in der gleichen Runde wir. Jetzt nach ca. 80 Minuten waren nur noch ca. 15 Mofas auf der Strecke, immer wieder kamen welche zum Schrauben rein. Als ich mich so umschaute konnte ich die Hauptursache wie erwartet erkennen: Luftfilter zu oder durchgeschlagen, verstopfte Vergaser oder vom Staub getötete Motoren, aber auch allerlei andere Defekte, z.B. platte Reifen von den Steinen. Dies machte mir auch Sorgen. Glücklicherweise hatte meine beiden Teamkameraden die Einsicht, dass es besser ist wenn sie den Rest fahren. Konditionell ging es noch und außerdem sind sie die schnelleren Fahrer. Beim nächsten Wechsel tankten wir etwas nach, nur aus Sicherheit, wahrscheinlich hätte der Sprit auch so gereicht. Und plötzlich da, die führende 2-Gang-Maxi fing das Spuken an, wahrscheinlich auch ein Staubopfer, ca. 5 Runden später war auch hier Feierabend.

      Wir waren nun zweiter, immer noch in einer Runde mit der Automatik-Zündapp unserem letzten Gegner. Es waren ca. 100 Minuten rum, unser bester Fahrer auf dem Bock, jetzt galt es, wir müssen alles geben, sie niederkämpfen, den Sieg so knapp vor Augen, hoffentlich hält unser Bock durch. Mein Teamkamerad schaffte es tatsächlich sie zu überholen, wir waren erster, mit fast einer halben Runde Vorsprung. Und da die Zündapp kam rein, sie wird doch nicht …

      … nein, nur Tankstopp und Fahrerwechsel. Dies dauerte allerdings so lange, dass wir danach zwei Runden Vorsprung hatten. Es waren noch knapp 11 Minuten, hält der Bock und können wir den Vorsprung über die Ziellinie retten? Dann noch mal Fahrerwechsel bei uns, unser Startfahrer saß wieder auf dem Bock. Mein Teamkamerad berichtete mir, dass die Gabel immer weicher wurde und nun oft durchschlug. Egal, das muss sie aushalten, man kann jetzt eh nichts mehr schrauben. Motormäßig konnte er nichts feststellen, alles lief wie am Anfang. Es waren noch sieben Minuten. Sieben Minuten bis zur Ewigkeit, gefühlt waren es 70 Minuten. Die Strecke war mittlerweile recht frei, maximal 10 Mofas und unser Schlussfahrer blieb cool. Der Schluss-Fahrer des Zündapp-Teams war nicht so stark, so dass wir ihnen noch eine Runde abnehmen konnte. Jetzt war es durch, als wir die schwarz-weiß karierte Flagge sahen, war der Jubel riesengroß, wir hatten die Rote Hölle von Hauenstein bezwungen, als erster in der Standartklasse und als vierter insgesamt.

      Nach der Ehrenrunde erwartete uns die wohlverdiente Belohnung: Ein eiskalter Schoppen Cola-Weiß, wie der zischte und schmeckte. Der Staub im Mund, den man während man fuhr im wahrsten Sinne des Wortes fraß, wurde heruntergespült. Wenn ich daran denke spüre ich den Geschmack noch immer auf der Zunge.

      Die Tuningklasse wurde von der 3-Gang-Zündapp gewonnen, zweiter wurde eine der 70er Membran Maxi und dritter eine PX. Aber auch hier gewann nicht das schnellste Mofa, sondern das konstanteste. Die Zündapp fuhr relativ unspektakulär ihre Runden, ebenfalls ohne ungeplanten Stopp, während die von mir klar favorisierten Maxis immer mal wieder für kleinere Reparaturen in de Box kamen.

      Resümee:

      Der Schnellste gewinnt so gut wie nie, sondern der Konstanteste.

      Sicherlich haben wir von den Ausfällen anderer Teams profitiert, aber zu einem Rennen gehört halt nicht nur ein schnelles, sondern ein gut vorbereitetes Mofa.

      Ich hätte nicht gedacht, dass ein 2h-Rennen so hart sein kann. Fahrer und Material wurden auf das Härteste geprüft.

      Kurz nach dem Rennen wußte ich auch, warum die Gabel immer weicher wurde. Offensichtlich kam es an beidseitig zu Ölundichtigkeiten. An beiden Federhalteschrauben tropfte Öl raus, so wurde die Dämpfung immer schlechter und die Gabel schlug durch. Ich denke diesen Defekt kann man durch Überholung der Gabel recht leicht beseitigen.

      Ruhe und Gelassenheit bringt einen weiter als Hektik und „schnell, schnell“.

      Ein guter Motor ist nur so gut wie sein Luftfilter. 500 Euro Motor und 3,99 Euro Luftfilter geht nicht. Wenn ich mir unseren Luftfilter anschaue und an die anderen zurückdenke wundert mich nichts. Unserer war nach nur 2 Stunden fast dicht, die Billigluftfilter zeigten einen leichten Staubansatz. Und was machen dann manche noch? Sie blasen mit Druckluft den Luftfilter von außen ab und drücken so noch mehr Dreck in den Motor. Einer der Maxi-Schrauber hat mir erzählt, das der Vergaser vor lauter Dreck in Vollgasstellung hängen blieb, der Fahrer sich ablegte und das Mofa mindestens 15 Sekunden mit Vollgas herumlag. Glücklicherweise bekam der Hinterreifen keinen Bodenkontakt, sonst hätte das Böse ausgehen können. Man denke an die Zuschauer.

      Gestern habe ich mal über das Mofa geschaut.

      Der Motor ist auf Anhieb angesprungen und läuft sauber. In der Gabel scheint nicht mehr allzu viel Öl zu sein und der Luftfilter hat vorbildlich seine Arbeit erledigt. Der Hinterreifen hat schwer gelitten. Runde und abgewetzte Stollen, teilweise stark angerissen und dies trotz der überschaubaren Motorleistung. Man merkte, dass es fast nur Linkskurven gab, die rechte Seite des Reifens sieht deutlich besser aus.

      Nächstes Jahr findet das Rennen wohl wieder statt. Auf jeden Fall bleibt das Grundkonzept. So ein paar Details werde ich aber wohl verändern. Aber dazu habe ich noch etwas Zeit.

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      Mist das passt nicht alles in einen Beitrag, deshalb sind hier die Bilder und ein Beitrag oberdrüber der Rennbericht.



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      Bilder vom Rennen gibt es die Tage.
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      So, wie versprochen ein paar Impressionen, unkommentiert, ich denke die Bilder sprechen für sich. Ein kleines Video habe ich auch noch angehängt.






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      Ich hab mir grad den Bericht durchgelesen und beim Lesen richtig mitgefiebert. Super!!! Da kann man als Mofa-Rennfahrer richtig mitfühlen! Bitte berichte weiter so von den Rennen.... :)

      kurze Info in eigener Sache: Wir haben noch einige Startplätze für unser Rennen am 3.9. zu vergeben. Siehe Facebook: "Mofacross der Nationen".
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      Hallo!

      Nach langer Zeit gibt es mal wieder was neues von mir.

      Ich hatte die Rennsaison 2012 eigentlich schon abgeschrieben, da die Mofaolympics, an denen wir recht erfolgreich letztes Jahr teilgenommen haben, dieses Jahr wohl nicht stattfinden. Passte mir auch gut ins Konzept, da meine RX-9 einen kapitalen Motorschaden hat und ich diese Gegebenheit für eine Grundüberholung nutzen möchte. Außerdem habe ich eigentlich noch genug andere Arbeit.

      Gestern stand ich in der Garage, da kam plötzlich der Organisator der legendären 12h-Rennen vorbei. Vielleicht erinnert ihr euch noch, diese fanden nicht mehr statt, da die Rennstrecke teilweise Opfer einer Flurbereinigung wurde.

      „Hast du am 08.09. was vor?“, fragte er. Mir viel so konkret nichts ein, also bejahte ich.

      „Wir machen ein Mofarumbling auf der meiner Wiese. Die altbekannten Teams sind eingeladen. Gaudi geht vor Ehrgeiz!“.

      Was ist nun ein Mofarumbling? Ich habe mich dann aufklären lassen:

      Es wird eine „Speedwaystrecke“ auf der Wiese abgesteckt. Meiner Berechnung nach maximal 100 m lang. Die Strecke wird dann mit allerlei Dingen gespickt. Was für Dinge? Kann ich euch auch nicht sagen, das fällt dem Organisator immer erst 1-2 Tage vorher ein, beim Präparieren der Strecke. Vielleicht ein Schlammloch, Sprünge, teilweise gewässerte Strecke.

      Dann treten immer zwei Fahrer an und fahren 3-5 Runden (steht noch nicht fest) gegeneinander. Der Sieger kommt weiter. Ob es auch eine Teamwertung gibt? Keine Ahnung! Ob wir dann nicht doch noch ein kleines Rennen einwerfen? Auch keine Ahnung, das ergibt sich alles am 08.09. Das einzige was feststeht ist, dass die Mofas 50 ccm haben müssen.

      Mein Problem ist, dass ich jetzt auf die Schnelle das Mofa fertig machen muss. Nach dem letzten Rennen hatte ich es gereinigt, sonst steht es noch da wie letztes Jahr. Nichtmal den Luftfilter habe ich sauber gemacht. Die Gabel muss überholt werden, die verliert Öl, der Vergaser ist nicht gereinigt und der ganze Antriebsstrang muss überprüft werden. Und das innerhalb einer Woche.

      Ich muss mir ganz kurzfristig noch was überlegen. Wir brauchen nur Anzug, keine Endgeschwindigkeit. Ich werde bei der Vario mal mit dem Unterlegen von Distanzscheiben testen. Dann dürfte der Antriebsriemen langsamer steigen. Mal sehen.

      Ich halte euch auf dem laufenden.